Vor 100 Jahren am 15. Februar 1912 wurden die ersten sechs Kilometer der Hamburger U-Bahnstrecke vom Rathausmarkt nach Barmbeck eröffnet, kurze Zeit später im Sommer 1912 dann auch die gesamte 18 km lange Ringlinie. Anlässlich dieses Jubiläums hat die Hamburger Hochbahn AG (HHA) heute alle U-Bahn-Fahrzeuggenerationen auf die historische Ringlinie (heute U3) geschickt. Im Anschluß konnten die historischen Fahrzeuge in der U-Bahn-Haltestelle Jungfernstieg besichtigt werden. Heute wird in Hamburg ein Streckennetz aus drei U-Bahn-Linien mit über 100 Kilometer Länge betrieben.
Der erste Hamburger U-Bahn-Wagen-Typ T1 wurde 1911 erbaut und 1912 wie damals üblich mit 2. und 3. Klasse in Betrieb genommen. Eine 1. Klasse gab es nicht, denn zur Kaiserzeit wäre die 1. Klasse dem Kaiser vorbehalten gewesen. Liebevoll restauriert wird der älteste Fahrgastwagen T11 nur zu besonderen Anlässen auf die Schienen gelassen.
Streckenplan von 1915 an der Decke vom T11 (nicht ganz vollständig, denn es war ein großes Gedränge im Fahrzeug).
Nach dem Ersten Weltkrieg wurden die T-Wagen umgebaut und die "Klassenunterschiede" abgeschafft. Der T220 aus dem Jahr 1921 ist noch erhalten und fahrtüchtig.
Die U-Bahn Wagen T11 und T220 bilden einen Museumszug mit der historischen Speicherstadt als Kulisse.
TU1 Museumswagen. Nach dem Zweiten Weltkrieg mit seinen großen Zerstörungen wurden aus überresten von U-Bahn-Wagen neue Fahrzeuge vom Typ TU (das U steht für "umgebaut") zusammengebaut.
Der TU1-Wagen 8838 mit dem TU2-Museumswagen 8762.
Die Anzeigetafel im U-Bahnhof Jungfernstieg lädt zur Fahrzeugausstellung ein.
Der TU2-Museumswagen bei der Fahrzeugausstellung im Bahnhof Jungfernstieg.
1958 geht der erste Doppeltriebwagen, der DT1, in Hamburg in Betrieb. Bis zum Sommer 1991 waren die jetzt schon mit gepolsterten Sitzen ausgestatteten Wagen in Betrieb. Ein DT1 rollt heute noch als Partywagen "Hanseat" und kann gemietet werden.
Ein zum Arbeitswagen umgebauter DT1.
Schon 1962 wird der Fahrzeugpark durch neue DT2-Züge ergänzt. Mitte der 80er Jahre wurden einige dieser Fahrzeuge zum DT2E umgebaut um die Nutzungsdauer zu verlängern. Und noch heute nach etwa 40 Jahren sind Züge dieses Typs im Einsatz.
Das Streckennetz und auch die Fahrgastzahlen wuchsen und so wurde 1968 der DT3 in Dienst gestellt. Er ist länger und kann mehr Fahrgäste befördern.
1995 startet ein Umbauprogramm und etwa die Hälfte der Fahrzeugflotte werden bis 2001 zum DT3E.
Begegnung auf der Linie U3: Zwei DT3E der Hochbahn.
20 Jahre nach dem DT3 geht mit dem DT4 ein wahres Raumwunder an den Start: Die Fahrgastzahl konnte um 50% auf 554 Plätze je Fahrzeug erhöht werden. Neu ist auch das Fahrgastfernsehen im Zug und für die Umwelt wurde auch etwas unternommen: Beim Bremsen wird Energie zurückgespeist.
Mit Eröffnung der neuen U-Bahn-Linie U4 wird in Kürze ein neuer U-Bahn-Typ seinen Dienst aufnehmen: Der DT5. Wie sein Vorgänger verfügt er auch über die Technik zur Rückspeisung von Bremsenergie und zum ersten Mal wird es möglich sein, zwischen den Wagen durchzugehen.
Auch Arbeitsgeräte der Hochbahn rollten heute auf der Schiene.
Zum Schluß: Diese zur Kaiserzeit sicherlich wichtige Verordnung hat heute wohl keine Gültigkeit mehr (Schild im T11).
Noch ein Tipp: Rolf-Fredrik Matthaei hat unter http://fredriks.de/HVV/hha.htm alles (?) über die Hamburger U-Bahn zusammengetragen.
Wenn Ihnen die Fotos gefallen, würde ich mich über einen Kommentar von Ihnen sehr freuen ;-) - wenn nicht - auch :-(
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